Tag 132 – Camponotus Pseudoirritans

Die fünfte und “vorerst letzte” Ameisenart zog vor vier Freitagen bei mir ein. Neu im Club sind nun: Camponotus pseudoirritans. Günstig für knapp 20 Euro mit Versand vom holländischen Ameisendealer gekauft.

Die Viecher sind bei mir gut angekommen. Eine Königin mit zwei Arbeiterinnen und ein wenig Brut. Vor ein paar Tagen habe ich sie erst einmal in eine Plastikbox ausgelagert.

Über die Nacht haben die Drei dann erst einmal den Eingang zum Reagenzglas verjüngt. Sie haben so so viel Material getürmt, daß gerade einmal eine Arbeiterin durch kommt.

Pseudoirritans

Dieses Verhalten habe ich bisher nur bei Messor barbarus beobachten können. Wo  wir schon einmal bei den Barbarussen  sind:  Langweilig!

Die Außenaktivität gleich Null, allerdings sind mittlerweile über 20 Worker vorhanden, eher mehr. 

Das Volk sollte besser Messi Barbarus heissen. Es sind Dreckschleudern. Die Arena sieht aus wie Sau. Im Reagenzglas das gleiche Bild. Hauptsache sie fühlen sich wohl. 

Weiter mit Camponotus nicobarensis aka Team Campo.  Hier kann ich mich wahrlich nicht beschweren. Sie haben sich auch auf über 20 Worker gemausert.

Sobald Proteine angeboten werden, sind sie in kürzester Zeit zur Stelle. Alles wie man es sich als Ameisenhalter vorstellt. Sie haben gefallen an der Watte im Reagenzglas gefunden. Die Hälfte haben sie schon abgetragen. In der nächsten Zeit werde ich ihnen ein neues Reagenzglas anbieten.

Vielleicht auch ein eine andere Arena sowie Nest.

Lasius niger aka Die Borgsdorfer kommen langsam in Schwung. Ich habe mir aus China ein kleine Acrylnest für 7€ bestellt. Ich dachte, zum Gründen der Kolonie wäre es praktisch.

Leider ist es überhaupt nicht praktisch. Ich hätte sie lieber im Reagenzglas lassen sollen. Die kleinen Nester mit Arena sind hierfür absolut ungeeignet.

Es ist nicht möglich etwas in der Arena zu platzieren ohne die ganze Bande zu stören. Es ist schon erstaunlich wie flink sie sind, wenn sie im Panik-Modus sind.

Ebenfalls lässt es sich sehr schlecht bewässern. Der kleine Schwamm nimmt maximal 2ml auf. Diese sind recht schnell verdunstet. Auch wenn das Loch zum auffüllen zugeklebt ist. Als der Schwamm trocken war sind zwei Individuen durch die Befüllöffnung getürmt. So lange ich die Körper nicht gefunden habe, gelten sie als verschollen. Ich werde später schauen ob der Saugroboter sie eingefangen hat.

Das einzig Gute ist, daß die Beobachtung ganz gut funktioniert. Ich werde mir nach der Winterruhe hierzu etwas einfallen lassen.

Bei Familie Temnothorax ist nicht viel neues passiert. Zwei Larven scheinen vorhanden zu sein. Eine sehr langsame Entwicklung. Es bleibt abzuwarten, ob sich bis zur Winterruhe Nachwuchs zeigen wird.

Auf diesem Bild seht ihr mein derzeitiges Setup. Da sich alle Kolonien noch in der Gründung befinden geht es noch recht überschaubar zu.

 

 

Tag 104 – PoleDanceSchokoSchabe

Die ersten einhundert Tage als Ameisenhalter sind geschafft. Bisher gab es noch keine Verluste. Ich habe nun eine andere Kamera zur Verfügung. Im Automodus bekomme ich jedoch nicht die gewünschte Qualität hin. Dies könnt ihr im Video zum Beitrag sehen.

Nun komme ich nicht herum mich mit ein wenig Theorie der Photographie zu beschäftigen. Ihr werdet sehen wenn ich die entsprechenden Einstellungen gefunden habe. Zu Testzwecken habe ich eine Schokoschabe auf einer Kanüle “befestigt”

Die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Ich glaube die Viecher waren noch zu sehr benebelt vom Fensterreiniger. Ein paar Minuten vorher habe ich versehentlich einen Sprühstoss Fensterreiniger in das Gehege gegeben. Zum Glück ist ein Großteil des Fensterreiniger auf der Holzdeko gelandet. Diese habe ich umgehend entfernt. Das kommt da von, wenn beide Flaschen blau sind.

Tag 48 – Premiere, Camponotus Nicobarensis

Ich sag es Euch vorab: Die Messor Barbarus Kolonie ist immer noch langweilig. Ich habe gestern noch einmal einen Blick riskiert und konnte ein wenig Brut erkennen. In der Arena sind sie selten zu sehen.

Der neue Star am Himmel ist die Bande von Camponotus Nicobarensis. Sie sind gut angekommen. Ich konnte keine Transportverluste ausmachen. Königin sowie 6-7 Arbeiterinnen waren dabei.

Ebenfalls bestellt eine Ladung Shelfordella Lateralis. Diese haben es sich gleich in meinem *** Tiefkühlfach Insektenhotel gemütlich gemacht. Weder die bereits vorhandenen Heimchen noch die Schaben haben sich darüber beschwert.

Erinnert ihr euch noch an die gewinnmaximierte 5l Kunststoffbox aus meiner ersten Lieferung? Ich habe dem Lieferanten unrecht getan, dass Teil kostet in der Selbstbeschaffung keine 2€, sondern ganze: 1,5€.

Etwas realistischer geht es bei den Preisvorstellungen für ein Heizkabel zu. Daher habe ich gleich eins mitbestellt. Nach dem Drama mit der ersten Heizmatte kann ich nun beide Arenen mit dem Kabel versorgen. Temperatur derzeit so um die 26 Grad tagsüber. Abends ist das Kabel deaktiviert. So nun zu den neuen Mitbewohnerinnen:

Das Reagenzglas für 30 Minuten in die Arena gelegt und den Stöpsel gezogen. Es dauerte nicht lang bis die Vorhut am Rand war und begann die Öffnung zu inspizieren. Anschließend sind sie recht hyperaktiv durch das Becken gelaufen, haben sich jedoch schnell wieder beruhigt.

Generell sind die Nicobarensen etwas agiler und weniger ängstlich als die Barbarussen. Die Schokoschabe haben sie über mehre Stunden ausgiebig angeknabbert. Zuckerwasser haben sie sich ebenfalls einverleibt. 

Durch die Größe und den Körperbau lassen sie sich gut beobachten, irgendwie wirken ihre Bewegungen eleganter als bei den faulen Schwestern aus dem Barbarussen-Formicarium.